Herzfehler bei Kindern und Jugendlichen lassen sich heute gut behandeln. Wichtig ist die sorgfältige Diagnose und Therapie. Willkommen in unserer Kinderkardiologie!
Wenn der Verdacht im Raum steht, dass Ihr Kind einen Herzfehler haben könnte, machen Sie sich vermutlich viele Gedanken. Wichtig ist deshalb für Sie zu wissen: Herzfehler bei Kindern und Jugendlichen kann man heute sehr gut behandeln. Gleich, ob es sich um eine angeborene oder um eine später erworbene Erankung handelt: Wichtig ist vor allem die sorgfältige Diagnose und Therapie. Um diese Fragestellungen kümmert sich unser Team in der Kardiologie. Unsere Patient:innen sind Säuglinge, Kinder und junge Erwachsene mit Fragestellungen rund um alle Erkrankungen des Herzens.
Für den Fall, dass eine operative Therapie oder eine Herzkatheter-Untersuchung erforderlich ist, arbeiten wir mit dem Deutschen Kinderherzzentrum St. Augustin und dem Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler in Bad Oeynhausen zusammen.
Eine Sache für Fachleute
Angeborene Herzfehler zählen zu den häufigsten angeborenen Anomalien des Menschen. Von 1.000 Neugeborenen sind 7 bis 8 Kinder von einer angeborenen Anomalie des Herzens betroffen. Die Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen entwickelt sich stetig weiter. Heute erreichen etwa 85 % der Patient:innen das Erwachsenenalter.
Herzerkrankungen von Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich deutlich von denen Erwachsener. Es ist deshalb besonders wichtig, dass sie von geschulten und erfahrenen Kinderkardiologen behandelt werden. Neben angeborenen Herzfehlern und Entzündungen des Herzmuskels können auch andere komplexe Erkrankungen wie Chromosomen-Anomalien (z.B. Trisomie 21, Trisomie 18 oder Turner-Syndrom) oder andere syndromale Erkrankungen zu Veränderungen am Herzen führen.
Wenn Kinder über Herzrasen oder Schwindelzustände klagen, müssen Herzrhythmusstörungen als Ursache in Betracht gezogen werden. Schmerzen im Brustbereich treten bei Jugendlichen verhältnismäßig häufig auf und werden immer mit dem Herzen in Verbindung gebracht. Auch diese Beschwerden werden vom Kinderkardiologen abgeklärt und behandelt.
Was wir tun
Das Elektrokardiogramm (EKG) ist eine der ältesten und bewährtesten Untersuchungsmethoden in der Herzdiagnostik. Gerade für die Untersuchung von Herzrhythmusstörungen ist es unverzichtbar. Beim EKG wird der elektrische Impuls im Herzmuskel von der Körperoberfläche abgeleitet. Aus diesen Stromkurven können wir Informationen über die Lage des Herzens sowie Hinweise für krankhafte Veränderungen des Herzmuskels gewinnen.
Das Langzeit-EKG ist ein weiteres Hilfsmittel, um Herzrhythmusstörungen zu entdecken oder deren Verlauf und Therapie zu überwachen. Eine normale EKG-Ableitung erfasst etwa drei Minuten. Ein Langzeit-EKG wird über 24 Stunden aufgezeichnet. Diese Aufzeichnung geschieht in der Regel ambulant.
Ein Belastungs-EKG leiten wir ab, während unsere Patient:innen auf einem Fahrrad zunehmender Belastung ausgesetzt sind. Der Anstieg der Herzfrequenz spiegelt die Leistungsfähigkeit des Herzens wider. So können wir Extraschläge oder andere Veränderungen des Stromkurvenverlaufs entdecken.
Neben dem EKG ist die Echokardiographie zusammen mit der Farbdopplersonographie eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden des Herzens und unverzichtbarer Bestandteil bei der kinderkardiologischen Untersuchung. Die Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung. Der Vorteil dieser Methode liegt in der leichten Wiederholbarkeit und der geringen Belastung unserer Patient:innen. Die Untersuchung ist schmerzfrei. Die Fülle der Informationen, die während dieser Untersuchungen gewonnen werden können, verlangt erfahrene Untersuchende.
Ist die Beurteilung des Herzens unter Belastung wichtig, führen wir eine Stressechokardiographie durch. Bei dieser Untersuchung befindet sich der Patient/die Patientin auf einem Liegendfahrrad und tritt gegen einen langsam steigenden Widerstand in die Pedale. Gleichzeitig führen wir die Ultraschalluntersuchung durch. Diese Untersuchung gibt uns Informationen über die Pumptätigkeit der Herzkammern sowie die Veränderung von leichten Herzklappenstörungen bei steigender Belastung.
Für eine Langzeit-Blutdruckmessung legen wir den Kindern und Jugendlichen eine Manschette an, die sie bis zu 24 Stunden lang tragen. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt am nächsten Tag bei uns in der Klinik.
Die Spiroergometrie dient der objektiven Dokumentation der körperlichen Leistungsfähigkeit eines Menschen. Sie wird zur Bestimmung der Fitness auch bei gesunden Personen eingesetzt. Im Krankenhaus n utzen wir sie zur Absicherung der Diagnose z.B. bei Vorliegen eines Herzfehlers, aber auch bei Erkrankungen der Lunge oder der Muskulatur. Außerdem nutzen wir sie zur Prüfung von belastungsabhängigen Beschwerden und zur Überprüfung einer medikamentösen Behandlung.
Kontakt
Abteilung für Kardiologie
Sekretariat: Nicole Krekeler